Tödlicher Kult
133 pages
German, Middle High (ca.1050-1500)

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Description

»Holen Sie mir den Vogel runder«, bat der alte Simpson. »Ich möchte seinen Hals zwischen meinen Fingern spüren.«

Ein eprechender Kakadu und ein kauziger alter Mann im Rollstuhl empfangen Inspector Napoleon »Bony« Bonaparte, als er in einem einsam gelegenen Hotel inmitten der Grampian Mountains ankommt. Bony ist auf der Suche nach zwei spurlos verschwundenen Mädchen. Kann ihm das seltsame Paar weiterhelfen?

Tödlicher Kult: der bizarrste Fall in Bonys Karriere - jetzt zum ersten Mal in deutscher Sprache.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 01 mai 2023
Nombre de lectures 0
EAN13 9781923024250
Langue German, Middle High (ca.1050-1500)

Informations légales : prix de location à la page 0,0350€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

TÖDLICHER KULT

»Holen Sie mir den Vogel runter«, bat der alte Simpson.
»Ich möchte seinen Hals zwischen meinen Fingern spüren.«

Ein sprechender Kakadu und ein kauziger alter Mann im
Rollstuhl empfangen Inspektor Napoleon ›Bony‹ Bonaparte,
als er in einem einsam gelegenen Hotel inmitten der
Grampian Mountains ankommt.
Bony ist auf der Suche nach zwei spurlos verschwundenen
Mädchen. Kann ihm das seltsame Paar weiterhelfen?

Tödlicher Kult: der bizarrste Fall in Bonys Karriere.



Buch
In den Grampian Mountains, einer einsamen australischen Landschaft, verschwinden zwei junge Mädchen. Als ein Polizist, der nach ihnen fahnden soll, ermordet aufgefunden wird, übernimmt Detektiv Inspektor Napoleon Bonaparte den Fall. ›Bony‹ quartiert sich im Baden Park Hotel ein, wo die Mädchen zuletzt gesehen wurden. Bald fällt seine Aufmerksamkeit auf das riesige Nachbargrundstück der Familie Benson, wo - abgeschirmt durch einen elektrischen Zaun und andere Sicherheitsmaßnahmen - seltsame Dinge vor sich gehen. Als Bony sich dem Areal nähert, entgeht er nur knapp einem Mordanaschlag. Doch das kann seine Neugierde nur verstärken ...

Autor
Arthur William Upfield wurde 1888 in England geboren. Mit neunzehn Jahren ging er zum erstenmal nach Australien und bereiste bis 1914 den ganzen Kontinent. Seine dort als Pelztierjäger, Schafhirte; Goldsucher und Opalschürfer gemachten Erfahrungen fanden später Eingang in seine Kriminalromane. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte Upfield nach Australien zurück und ließ sich dort für immer nieder. Er starb 1964.
Mit dem Mischlingsinspektor Napoleon ›Bony‹ Bonaparte schuf Upfield den Held für 28 Kriminalromane. Als 26. Roman erscheint Tödlicher Kult, der 1948 entstanden ist und jetzt nach über 40 Jahren für das deutsche Publikum entdeckt wird.


ARTHUR W. UPFIELD

TÖDLICHER KULT

The Mountains Have a Secret

Kriminalroman

Aus dem Englischen von Edith Walter


ETT IMPRINT
Exile Bay.


Diese deutschsprachige Ausgabe wurde von ETT Imprint 2023 veröffentlicht
Erstmals erschienen 1948
Erste korrigierte Ausgabe erschienen bei ETT Imprint 2020
Erstmals erschienen in Deutschland im Wilhelm Goldman Verlag 1976
Originalübersetzung von Edith Walter
Copyright William Upfield 2013, 2023

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt.
Abgesehen von dem nach dem Urheberrechtsgesetz zulässigen fairen Umgang zum Zwecke des privaten Studiums, der Forschung, der Kritik oder der Rezension des Copyright-Gesetzes, darf kein Teil ohne schriftliche Genehmigung vervielfältigt werden.
Anfragen sollten an die Herausgeber gerichtet werden


ETT Imprint
PO Box R1906
Royal Exchange NSW 2137
Australia
www.arthurupfield.com

Der Verlag dankt Gisela Knies für ihre umfangreiche Hilfe bei der Vorbereitung dieser Ausgabe.

ISBN 978-1-923024-25-0


1 Bony nimmt eine Waffe

Als Detektiv Inspektor Napoleon Bonaparte Glenthompson hinter sich gelassen hatte, sah er die Grampian Mountains zum erstenmal. Sie erhoben sich aus der riesigen Ebene goldenen Grases; zuerst waren über den nordwestlichen Horizont nur einzelne Felsblocke verstreut, die immer höher anstiegen, bis sie sich zackig in den kobaltblauen Himmel zu bohren schienen. Die Felsen vereinten sich, und in diesem Teil der Ebene konnte man sehen, daß ein kosmischer Hurrikan die Erde gepeitscht und ein Meer geschaffen hatte - ein Meer aus blauschwarzen Wogen, die bereit zu sein schienen, mit graphitischen Schaumkronen vorwärts zustürmen.
Ferne war Geheimnis, weckte Phantasie, belebte Erinnerung.
Unter diesen wogenden Wellenkämmen hausten bestimmt die Geschöpfe aus Australiens Traumzeit, oder vielleicht warteten hier die Walküren der Nordmänner darauf, daß sie mit den sterblichen Überresten der Helden in Walhall einziehen konnten.
Bonaparte hatte schon viele Berge gesehen, die aus Ebenen gewachsen waren: Berge mit runden Kuppen und Berge mit schroffen, gezackten Gipfeln, aber die Grampian Mountains waren anders. Die schnurgerade, ebene Straße schien sich vor ihnen zu fürchten und immer weiter von ihnen zu entfernen.
Es war Anfang März und der Tag heiß und still. Vor und hinter Bonaparte verlor sich der Highway in einem Hitzeschleier, der den Bergen, denen sich Bonaparte näherte, nichts anhaben konnte. In dem alten Tourenwagen hallte noch immer die Stimme wider, die am Morgen des vorhergehenden Tages in Melbourne gesagt hatte: »Haben Sie eine Waffe im Gepäck? Nein. Ich bringe Ihnen eine. Eine von meinen eigenen. Einfach zu bedienen -leicht zu verstecken. Nehmen Sie meinen Wagen. Ich lasse Nummernschilder aus New South Wales anbringen. Am besten geben Sie sich als Schafzüchter aus, der die Riverina Region verlassen hat, um Urlaub zu machen. Denken Sie, solange Sie sich im Schatten dieser Berge aufhalten, immer an das, was Price passiert ist.«
Die blauschwarzen Wellen fluteten dem ungeduldigen Bonaparte über die goldene Ebene entgegen. Am liebsten hätte er angehalten, um sie zu beobachten. Wieder erreichte ihn die Stimme von Superintendent Bolt, Chef des C. I. B.
»Menschen verschwinden immer wieder - viele freiwillig und ein paar, weil sie umgelegt werden und man sich ihrer mit Erfolg entledigt. Die meisten tauchen einzeln unter. Daß zwei oder mehrere Personen zusammen vermißt werden, kommt selten vor. Zwei junge Frauen sind mit dem Zug in Dunkeld eingetroffen und von dort zu einer Wanderung durch die Grampians aufgebrochen. Unterwegs haben sie sich ein paar Tage in einem Hotel, das sich Baden Park Hotel nennt, aufgehalten. Dort sind sie ausgezogen, und seither hat sie niemand mehr zu Gesicht bekommen. Das war am zweiundzwanzigsten Oktober. Sie kannten den Busch und waren nicht unerfahren, außerdem hatten sie eine Campingausrüstung und Proviant für den Notfall bei sich. Das Land ist mit einem Netz fließender Gewässer überzogen. Aber nach ihrem Aufenthalt im Baden Park Hotel hat man keine Spur von ihnen gefunden. Ein paar Wochen nachdem die Suche abgebrochen worden war, machte sich der junge Price auf den Weg in die Grampians. Er war einer unserer vielversprechenden jungen Männer. Geboren in den Gippsland Mountains. Er hielt sich zehn oder elf Tage im Baden Park Hotel auf und wurde fünfundzwanzig Meilen von dort entfernt in seinem Wagen tot aufgefunden. Erschossen. Es gibt keine Verbindung zwischen ihm und den beiden jungen Frauen - das glauben zumindest meine Beamten. Ich weiß es nicht. Ich bin nicht sicher. Wenn Sie interessiert sind, merken Sie sich, was ich Ihnen erzählt habe. Nehmen Sie eine Waffe mit - nehmen Sie eine Waffe mit -, und zwar die hier. Sie ist sehr handlich.«
Dunkeld kam Bony durch die Hitzewellen entgegen geschwommen, um ihn willkommen zu heißen - ein Landstädtchen, alt und zerknittert, doch genauso geschwätzig wie die Männer und Frauen, die ihm mit ihren Ochsenwagen entgegen kamen. Unmittelbar hinter dem flachen Tal erhob sich auf der Nordseite der erste Berg mit dichtem Baumbestand auf dem langen westlichen Abhang.
Bony fand ein Hotel und parkte seinen Leihwagen dort, wo hundert Jahre zuvor die Kutschen gestanden hatten, während die Passagiere Erfrischungen zu sich nahmen und die Pferde gewechselt wurden. In der kleinen Bar saßen keine Gaste, und Bony trank mit dem Wirt ein Bier und unterhielt sich mit ihm über die Landschaft, die bei Künstlern so beliebt war. Nach dem Lunch erklärte er, er wolle sich ein bißchen in der Stadt umsehen. Auf seinem Spaziergang fand er die Polizeistation und betrat sie.
»Erfreut, Sie kennenzulernen, Sir«, sagte Senior Constable Groves zu ihm. »Sie wurden mir vom Headquarters schon angekündigt. Kann ich irgendwas für Sie tun?«
Nachdem sein Gast sich neben dem mit allem möglichen Papierkram übersäten Schreibtisch niedergelassen hatte, musterte Groves aus lebhaften grauen Augen Bonapartes Gabardinehose, das Sporthemd mit offenem Kragen, seine dunkelbraunen Arme und die Finger, die sofort anfingen, eine Zigarette zu drehen. Ohne von seiner Beschäftigung aufzublicken, sagte Bony: »Ja. Geben Sie bitte die Meldung durch, daß ich heute hier eingetroffen bin und am Nachmittag weiterfahren werde. Ich werde im Baden Park Hotel absteigen. Wissen Sie, warum ich hier bin?«
»Nein, Sir, obwohl es natürlich nicht schwer zu erraten ist.
Man hat mir aufgetragen, Sie in jeder Hinsicht zu unterstützen und Ihnen alles zu besorgen, was Sie brauchen.«
Bony hielt ein Streichholz an die Zigarette, und durch den aufsteigenden Rauch sah Groves ein Paar leuchtend blauer Augen, die ihn durchdringend und forschend betrachteten. Der Rauch schwebte zur Zimmerdecke, und Wärme trat in die blauen Augen. Der Polizeibeamte wunderte sich. Die schlaksige Gestalt, die sich auf dem Stuhl rekelte, paßte nicht zu dem Bild, das seine Vorgesetzten ihm von einem Detektiv Inspektor vermittelt hatten.
»Ich bin am Schicksal der beiden jungen Damen interessiert, die vergangenen Oktober in den Grampians verschwunden sind«, erklärte Bony bedächtig. »Nachdem schon so gründlich nach ihnen gesucht worden ist, erwarte ich nicht, auf eine brauchbare Spur zu stoßen. Aber ich habe in ähnlichen Fällen schon Erfolg gehabt. Darf ich mit Ihrer Unterstützung rechnen?«
»Aber gewiß, Sir«, erwiderte Senior Constable Groves herzlich. »Ich werde tun, was ich kann.«
»Danke. Beginnen Sie bitte damit, mir Ihre ganz persönliche Meinung über das Motiv für den Mord an Detektiv Price darzulegen.«
»Ich glaube, daß Price zufällig einen gefährlichen Verbrecher aufgespürt und erkannt hat. Vermutlich war der Gangster mit dem Wagen unterwegs, oder er gehörte zu einer großen Straßenbande, die in der Nähe des Tatorts kampierte.«
»Sie glauben nicht, daß seine Ermordung etwas mit dem Verschwinden der beiden Mädchen zu tun haben könnte?« Groves schüttelte den Kopf und betrachtete die in einem großen Maßstab gehaltene Landkarte an der Wand. Bony sprang auf, ging zu der Karte, und Groves stellte sich neben ihn.
»Hier haben Sie die Grampians«, sagte er. »Sie erst

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