Die Junggesellen von Broken Hill
138 pages
German, Middle High (ca.1050-1500)

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Die Junggesellen von Broken Hill , livre ebook

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Description

Erst Samuel Goldspink, dann Alfred Parsons, zuletzt Hans Gromberg: drei ältere Junggesellen, die in der Stadt Broken Hill durch Zyankali vergiftet wurden...
Kriminalinspektor Napoleon Bonaparte, der berühmte »Bony«, hat es diesmal besonders schwer, denn zur Mordzeit trieben sich mehrere verdächtige Personen in der Goldgräberstadt in Neusüdwales herum.…

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 01 décembre 2020
Nombre de lectures 0
EAN13 9781922384881
Langue German, Middle High (ca.1050-1500)

Informations légales : prix de location à la page 0,0350€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Erst Samuel Goldspink, dann Alfred Parsons, zuletzt Hans Gromberg: drei ältere Junggesellen, die in der Stadt Broken Hill durch Zyankali vergiftet wurden...
Kriminalinspektor Napoleon Bonaparte, der berühmte »Bony«, hat es diesmal besonders schwer, denn zur Mordzeit trieben sich mehrere verdächtige Personen in der Goldgräberstadt in Neusüdwales herum...
Autor
Arthur William Upfield, 1888 in England geboren, ging mit 19 Jahren zum erstenmal nach Australien und bereiste bis 1914 den ganzen Kontinent. Seine dort als Pelzhändler, Schafhirte, Goldsucher und Opalschürfer gemachten Erfahrungen fanden später Eingang in seine Kriminalromane. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte Upfield nach Australien zurück und ließ sich dort für immer nieder. Er starb 1964. Mit dem Mischlingsinspektor Napoleon »Bony« Bonaparte schuf er den eindrucksvollen Helden für seine Kriminalromane.


Kommend von Arthur W. Upfield

Bony und der Bumerang
Bony und die Maus
Bony und die schwarze Jungfrau
Bony und die Todesotter
Bony wird verhaftet
Das rote Flugzeug
Der neue Schuh
Der Pfad des Teufels
Der schwarze Brunnen
Der streitbare Prophet
Die Leute von nebenan
Ein glücklicher Zufall
Fremde sind unerwünscht
Höhle des Schweigens
Tödlicher Kult
Viermal bei Neumond
Wer war der zweite Mann?
DIE JUNGGESLEN VON BROKEN HILL
Arthur W. Upfield
The Bachelors of Broken Hill

Published by ETT Imprint, Exile Bay in 2020. Revised 2023

First published by William Goldman Verlag in 1961

© der Originalausgabe by William Upfield 2020
© der deutschsprachigen Ausgabe 2020 by ETT Imprint.

All rights reserved. Contact the publishers:
ETT IMPRINT
PO Box R1906
Royal Exchange NSW 1225
Australia

www.arthurupfield.com

ISBN 978-1-922384-88-1 (ebook)
1
Vor sehr langer Zeit hatten die Ureinwohner, als sie dorthin kamen, den Hügel »Wilya, Wilya-Yong‹ genannt. Es war ein düsterer, grünloser Rücken in der Form eines Bumerangs, oben und an den Seiten voller Spalten, Risse und Narben. Kahl, von der Sonne verbrannt und vom Wind geätzt. Eines Tages sprach ein Weißer mit einem der schwarzen Männer und erfuhr, daß ›Wilya, Wilya- Yong‹ bedeutete: Stätte der Jugend.
Weiße brachten ihre Schafe in das Gebiet und nahmen einen armen deutschen Einwanderer, Charles Rasp, als Hirten in Dienst. Rasp betrachtete den Felsrücken, kletterte an den Hängen umher und fand etwas. Da er nichts von Edelmetallen verstand, begab er sich in die nächste Stadt, wo er sich das kleine Buch »Leitfaden für Mineraliensucher‹ kaufte. Als er zurückkam, brach er aus dem Hügel ein Stück Gestein heraus - an welcher Stelle, war ganz einerlei -, und Fachleute erklärten ihm, es sei silberhaltiger Bleiglanz.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von der Entdeckung über die tischglatten Ebenen bis zu den fernen Küsten dieses neuerschlossenen Landes Australien, und herbei strömten die Männer - zu Pferde und zu Fuß, in Planwagen und alten Überlandpostkutschen. Sie bohrten Löcher und stellten Maschinen auf. Andere kamen und bauten in der Nähe der »Stätte der Jugend‹ ein Wohnlager für die Schürfer, das sie - nach dem Bild des zerklüfteten Hügels - »Broken Hill‹ nannten. Aus dem Lager wurde eine Stadt von Holzhäusern. Arme Teufel wurden über Nacht reich in Broken Hill, reiche Männer verspielten ihr Vermögen in Minuten. Es floß der Champagner, ein Schluck Wasser galt wenig.
Rasp und seine Partner starben. Die Toten wurden hastig in flachen Gräbern bestattet. Immer neue Männer kamen nach Broken Hill, blieben eine Weile und verschwanden wieder-Generationen-, während die Holzschuppensiedlung zur drittgrößten Stadt im Staat Neusüdwales wurde. Auch berühmte Leute kamen: Ingenieure, Wissenschaftler, Industrielle, und schließlich, als ihre Zeit gekommen war, erschienen dort Jim Nimmo - Jimmy der Schloßknacker - und Inspektor Napoleon Bonaparte von der Kriminalpolizei des Staates Queensland.
Jimmys Reiseziel war eigentlich nicht Broken Hill gewesen, als er Sydney nach einem gelungenen Einbruch verließ, dessen Planung mehr als drei Wochen lang seine ganzen Fähigkeiten beansprucht hatte. In großer Vorfreude auf eine lange ›Berufspause‹ hatte Jimmy einen in Schwarzmarktgeschäften tätigen Lastzugfahrer gefunden, der ihn nach Melbourne mitzunehmen versprach, denn für ihn kamen Eisenbahn und Flugzeug wegen der strengen Polizeikontrolle an der Staatsgrenze nicht in Betracht. Als der Lastzug in der Nähe von Albury haltmachte und der Fahrer sich mit einem aus der Gegenrichtung kommenden Kollegen unterhielt, erfuhren sie, daß der Straßenverkehr zwischen den beiden Großstädten scharf überwacht wurde, weil der ›Große Scarsby‹ aus dem Gefängnis in Ballarat ausgebrochen war.
Am Stadtrand von Albury kamen ihnen drei Lieferwagen entgegen, in die ein Teil der Ladung des Lastzuges übernommen wurde. Mit einem dieser Wagen setzte Jimmy seine Reise fort, um sich schließlich in der weiter im Binnenland gelegenen Stadt Balranald wiederzufinden.
Dort ersah er aus der Zeitung, daß der ›Große Scarsby‹ noch in Freiheit war und die Polizei dreier Staaten nach ihm fahndete. Scarsby war 1940 wegen einer Entführung verurteilt worden. Nach Ansicht der Zeitung bestand, da er ein Zauberkünstler von hohem Ruf war, wenig Aussicht, ihn bald wieder dingfest zu machen. Also war Melbourne jetzt auch für Jimmy heißer Boden. Er entschloß sich daher, weiter nach Westen zu ziehen und seine ›Ferien‹ bei einer verheirateten Schwester im fernen, abgelegenen Broken Hill zu verbringen.
In Broken Hill tauchte er am 2. Oktober auf, und zwar kam er mit dem Postauto aus Wilcannia dorthin. Der Großstädte müde und von seinen geistigen Anstrengungen erschöpft, wollte er sich beschaulicher Ruhe hingeben.
Broken Hill, das durchaus keine spießbürgerliche oder bäuerliche Note hat, läßt sich mit keiner Stadt in ganz Australien vergleichen, höchstens mit der Goldgräberstadt Kalgoorlie. In Broken Hill herrscht nicht wie in Melbourne der Snobismus oder die rücksichtslose Konkurrenz wie in Sydney, und keine Hauptstraße in Australien hat Ähnlichkeit mit der Argent Street, der ›Silbernen Straße‹, dem Einkaufszentrum von Broken Hill.
Diese Straße ist einzig in ihrer Art. Abgesehen von ihren Läden, ist sie auch der beliebteste Treffpunkt. »Wir treffen uns auf der Argent Street«, sagt der Mann zu seiner Frau, der Freund zum Freunde. Dort kann man plötzlich vor einem in der Mitte des vorigen Jahrhunderts erbauten Hause stehen oder an einer anderen Stelle einen ganzen Block noch so finden, wie er als Camp in den siebziger Jahren angelegt wurde. Man kann in einem Hotel logieren, das genau jenen gleicht, aus denen die schießfreudigen Abenteurer im amerikanischen Wilden Westen herauszukommen pflegten, oder kann im ultramodernen Café eines geschäftstüchtigen Griechen oder Italieners sitzen, kann sich ein blitzendes Auto mieten und in warenreichen Läden seine Einkäufe machen.
Auf der Argent Street war Mr. Samuel Goldspink schon Besitzer eines Textilwarenladens, als Königin Viktoria ihr strapaziöses Leben noch nicht beschlossen hatte. Sein Geschäft gedieh weniger durch seine eigene Tüchtigkeit als infolge des wachsenden Reichtums der Stadt, an deren Aufstieg er teilnahm. Goldspink war ein liebenswürdiger kleiner Mann, dessen glucksendes Lachen ansteckend wirkte, und er verstand, vielerlei Witze über sich selbst zu machen, so daß seine Kunden gern die leicht überhöhten Preise bezahlten.
Er war Junggeselle, 59 Jahre alt, offenbar kräftig und völlig gesund, und doch starb er wenig elegant direkt vor einem seiner Ladentische. Der Arzt wurde bei diesem Todesfall so mißtrauisch, daß er eine Obduktion vornahm, die Zyankalivergiftung ergab. Da alsbald festgestellt werden konnte, daß Goldspink keineswegs in Selbstmordstimmung gewesen war, ließ sich die Wirkung seines Hinscheidens mit dem Stich in einen Ameisenhaufen vergleichen, wobei man sich den Kriminalsergeanten Bill Crome als wütend gewordene Ameise vorstellen kann.
Da Crome seit drei Jahren keinen Mordfall bearbeitet hatte, war er durch diesen so überrascht, daß es ihm wohl schon deshalb nicht gelang, den Täter zu fassen.
Bei einem Wirrwarr von Vermutungen gab es nur wenige feststehende Tatsachen, eine äußerst bescheidene Grundlage für die weiteren Ermittlungen der örtlichen Polizei.
Das Drama ereignete sich an einem Freitagnachmittag, der lebhaftesten Verkaufszeit der Woche, ungefähr zwanzig Minuten nach drei Uhr. Der Laden war überfüllt, alle elf Verkäuferinnen waren voll beschäftigt, die gewandtesten mußten zwei Kunden oder Kundinnen gleichzeitig bedienen. Goldspink selbst verkaufte nur selten hinter den Ladentischen; er war sein eigener Empfangschef, begrüßte die Kunden wie gute Freunde, begleitete sie, lebhaft redend, in die Abteilungen, die sie suchten, und sorgte, wenn sie auf Bedienung warten mußten, für ihre Bequemlichkeit.
Ab drei Uhr nachmittags gestattete er allen Angestellten, abwechselnd in einem hinten gelegenen Anproberaum eine Tasse Tee zu trinken und Sandwiches zu essen, die seine eigene Haushälterin zubereitete. Wie der Bauer, der da glaubte, daß gut gefütterte Pferde mehr leisten als magere, hielt Mr. Goldspink es für richtig, sein Personal in dieser Weise zu betreuen, aber man kannte ihn auch sonst als gütigen Menschen.
Die eine oder andere Verkäuferin pflegte, wenn sie ihre Pause gehabt hatte, für den Chef Tee und ein paar Biskuits mit nach vorn in den Laden zu bringen, wo er manchmal auch eine besonders geschätzte Kundin einlud, ebenfalls eine Tasse zu trinken.
An diesem Freitag Nachmittag hatte er mit einer Dame geplaudert, die Taschentücher auswählte, und dabei dem jungen Mädchen gesagt, sie möge die Tasse auf dem Ladentisch abstellen, da er persönlich der unentschlossenen Kundin Tücher empfahl und bemüht war, die Überredungskünste der Verkäuferin, die zuerst allein bedient hatte, zu verstärken.
Die Verkäuferin, die den Tee gebracht hatte, schilderte den Vorgang wie folgt: Die Kundin hatte vor dem Ladenti

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