Dr. Beat Richner
111 pages
German, Middle High (ca.1050-1500)

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Dr. Beat Richner , livre ebook

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Description

"Es geht um Gerechtigkeit" - wie ein Mantra wiederholt sich dieser Grundsatz in Beat Richners Leben und Schaffen. Er war ein einmaliger Kämpfer, der stets davon überzeugt war, dass allen Kindern der Welt die gleiche medizinische Versorgung zustehen soll, unabhängig von Nationalität und sozialer Schicht. Peter Rothenbühler erzählt als langjähriger Vertrauter Richners von dessen Kindheit, seiner Jugend- und Studienzeit, der Flucht aus Kambodscha und schliesslich vom Aufbau der Kantha-Bopha-Spitäler. Die spannende Geschichte handelt von vielen Rückschlägen, gleichzeitig aber auch von einem beeindruckenden Mann, der niemals aufgegeben hat, damit die Schwächsten dieser Welt überleben.

Informations

Publié par
Date de parution 01 octobre 2019
Nombre de lectures 0
EAN13 9783038752530
Langue German, Middle High (ca.1050-1500)
Poids de l'ouvrage 32 Mo

Informations légales : prix de location à la page 0,1440€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Dr. Beat Richner
PETER ROTHENBÜHLER
Dr. Beat Richner
Kinderarzt – Rebell – Visionär
DANK
Das Buch sei den vielen Spenderinnen und Spendern gewidmet, den Ärztinnen und Ärzten, dem Pflegepersonal, den Wäscherinnen, den Nachtwächtern und dem Reinigungspersonal der Spitäler für ihre Treue und hervorragende Arbeit.
Impressum
Ein Buch der Schweizer Illustrierten, erschienen in der Beobachter-Edition, Ringier Axel Springer Schweiz AG, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kinderspital Kantha Bopha
Beobachter-Edition
© 2019 Ringier Axel Springer Schweiz AG, Zürich
Alle Rechte vorbehalten
www.schweizer-illustrierte.ch
www.beobachter.ch
Lektorat: Andina Schubiger
Umschlaggestaltung, Konzept und Layout: fraufederer.ch
Herstellung: Bruno Bächtold
Bildredaktion Schweizer Illustrierte: Fabienne Hubler
Umschlagfoto: Monika Flückiger
e-Book: mbassador GmbH, Basel
ISBN 978-3-03875-198-4
eISBN 978-3-03875-253-0
Inhalt
Vorwort
«Das Lebenswerk von Beatocello lebt weiter»
Die Märchen von Kantha Bopha
Kapitel 1 | Die Abreise
«Bon Courage, Beat!»
Zurück in Zürich
Das Erbe Beat Richners
Kapitel 2 | Die Geschichte von Beat Richner
Eine glückliche Kindheit
Studienjahre
Der junge Arzt und Clown
Kantha Bopha I
Es braucht ein zweites Spital
Drittes Spital in Siem Reap
Die Maternité
Weitere Spitäler, Ausbau und Anerkennung
Abschied von «Doctor God»
Kapitel 3 | Ausklang
Das Konzert
Kosten und Zahlen
Meilensteine im Leben Beat Richners
Nachwort
Bildnachweis
Franz Hohler: Kabarettist, Liedermacher und Autor.
 
Vorwort
«Und er stand das alles durch»
A nfang der 70er-Jahre fragte mich der Gründer und Leiter des Deutschen Kabarettarchivs in Mainz, es gebe doch in der Schweiz noch einen, der mit dem Cello auftrete, diesen «Beat» Richner, und was der denn genau mache. Da den Deutschen der Vorname Beat nicht geläufig ist, sprach er ihn auf Englisch aus, und er verband damit offensichtlich auch die Vorstellung, es handle sich da um einen wilden Songpoeten, der sein verstärktes Cello mit Beat- und Rockrhythmen traktiere.
Er war dann fast etwas enttäuscht, als ich ihm sagte, Beat Richner sei ein verspielter Sänger und Celloclown, der seine liebenswürdigen Texte und Lieder als Beatocello unter einem roten Schirm vortrage. So kannte ich ihn damals, denn natürlich war mir nicht entgangen, dass ein Künstler auf den Kleinkunstbühnen auftauchte, der dasselbe Begleitinstrument benutzte wie ich, nämlich ein Cello. Einen wesentlichen Unterschied gab es allerdings zwischen uns: Er war der bedeutend bessere Cellist, was ich mit einem gewissen Neid feststellen musste, als ich einen seiner Abende besuchte. In welchem Jahr wir uns persönlich kennenlernten, weiss ich nicht mehr; im Gegensatz zu mir, der ich von der Uni abgesprungen war, machte er gleichzeitig mit seinen Auftritten sein Medizinstudium und brachte dieses auch zum Abschluss.
Zwei persönliche Erlebnisse mit ihm sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Im Zürcher Kinderspital fanden jeweils Fortbildungsanlässe für die Ärztinnen und Ärzte statt. Er war damals als Assistenzarzt an der Organisation beteiligt und fragte mich, ob ich in diesem Rahmen meine Geschichte «Bedingungen für die Nahrungsaufnahme» vorlesen würde, eine Groteske um ein Kind, das nicht mehr essen will. Das tat ich sehr gerne, und es führte zu einer denkwürdigen Begegnung. Ich war als Kind zweimal mit einer schweren Bluterkrankung im Kinderspital gewesen, und zu meiner Überraschung und Rührung sassen im Auditorium alle Ärzte und Ärztinnen, die mich damals behandelt hatten. Als ich das realisierte, ergriff ich die Gelegenheit, um mich nochmals bei ihnen zu bedanken, und erzählte ihnen von meinen damaligen Erfahrungen als Patient, etwa darüber, was ein Kind alles merkt, und Beat sagte mir nachher, das sei für sie mindestens so hilfreich gewesen wie meine Geschichte.
Und einmal, da war er schon als Arzt tätig, war er in einer Vorstellung von mir, auf einem Platz neben der Türe. Er hatte mich vorher gewarnt, es stehe eine schwierige Geburt bevor, möglicherweise werde er gerufen, und tatsächlich ging während des Abends sein Pager, und Beat entfernte sich unauffällig. Das machte mir damals einen starken Eindruck, es war wohl die Tatsache, dass er in seinem Hauptberuf unabkömmlich war, die Tatsache eben auch, dass er sich für einen Hauptberuf entschieden hatte.
Und dann kam das Abenteuer Kambodscha, und wir verloren den direkten Kontakt, aber ich verlor Beat nicht aus den Augen und nicht aus dem Herzen. Persönlich gesehen haben wir uns in der ganzen Zeit nur noch einmal, bei einer seiner Galas im Zirkus Knie, doch ich verfolgte mit Bewunderung seine Aufbauarbeit im fernen Land und unterstützte diese auch mit regelmässigen Beiträgen. Dass jemand mit dieser Unbedingtheit einer Idee folgte, der Idee, den Kindern eines zerstörten Landes zu einem besseren Eintritt ins Leben zu verhelfen, der Idee auch, dass Arbeit für die Gesundheit Friedensarbeit bedeutet, und dass er mit dieser Arbeit anfing, bevor die Finanzierung auch nur im Mindesten gesichert war, erfüllte mich mit grossem Respekt. Über die Konflikte, in die er mit den offiziellen Hilfswerken, mit der WHO, mit dem Gesundheitsministerium des Landes geriet, und über die Sicherheit, mit der er seine Auffassung von notwendiger Medizin vertrat, war in seiner Heimat immer wieder zu hören und zu lesen. Ich erinnere mich auch gut an ein Gespräch, das ich bei einer Lesung in einem Berggasthof mit einem DEZA-Mitarbeiter hatte, der bei der Nennung von Beats Namen die Achseln zuckte und die Hände erhob, als hätte man einen Vater nach seinem ungebärdigen Sohn gefragt. Und er stand das alles durch. Das Cello, dachte ich mir, als ich eine in Kambodscha aufgenommene CD von ihm hörte, muss ihm eine grosse Hilfe gewesen sein. Die Bach-Suiten spielte er auswendig, oder soll man sagen inwendig?
Als Beat nach seiner Erkrankung nach Zürich gebracht wurde und es klar war, dass an einen Auftritt bei der Knie-Gala zugunsten von Kantha Bopha nicht mehr zu denken war, fragte mich seine Mitarbeiterin Susanna Cohen Straka, ob ich ihn an der Gala mit einem Cellochanson vertreten könne. Ich sagte sofort zu, bat sie aber, Beat, dessen Aufenthaltsort geheim gehalten wurde, vorher besuchen zu dürfen. Ich nahm mein Cello mit, setzte mich zusammen mit Beats Schwester Annaregula, Susanna Cohen Straka und Dr. Peter Studer in den Besuchsraum und begann, die 3. Bach-Suite zu spielen, woraufhin Beat in seinem Rollstuhl, den er selbst betätigte, unter der Tür erschien und das Stück lächelnd mit der Hand mitdirigierte. Ob er mich wirklich erkannte, weiss ich nicht, aber dass er sich freute, dass ihm sein Bach zurückgebracht wurde, war ihm anzusehen. Es kam sogar ein kleines Gespräch zustande, doch als ich ihn fragte, ob er oft an Kambodscha zurückdenke, antwortete er: «Ich weiss es noch nicht.» Dann sagte er nichts mehr, und ich spielte ihm noch die Bourrée I und II, bevor ich mich verabschiedete und er mir aus seinem Rollstuhl nachwinkte.
Franz Hohler
 

«Das Lebenswerk von Beatocello lebt weiter»

René Schwarzenbach,
Präsident der Stiftung Kinderspital Kantha Bopha
Was Beat Richner während 25 Jahren in Kambodscha geleistet hat, übersteigt unsere Vorstellungskraft: Unter schwierigsten Bedingungen konnte er dank Spendengeldern aus der Schweiz fünf Kinderspitäler und eine Maternité in Phnom Penh und Siem Reap mit insgesamt 2400 Betten und 2500 kambodschanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufbauen.
In seiner Ära wurden 15,4 Millionen Kinder ambulant und 1,7 Millionen schwer kranke Kinder stationär behandelt. 80 Prozent dieser Kinder hätten ohne Kantha Bopha keine Überlebenschance gehabt. Die Mortalitätsrate bei Kindern sank von rund 6 Prozent auf unter 0,3 Prozent. Die Kantha-Bopha-Spitäler behandeln kostenlos rund 85 Prozent aller kranken Kinder in Kambodscha. Sie sind heute ein anerkanntes Modell für eine korrekte, korruptionsfreie medizinische Hilfe vor Ort in einem armen Land.
Beat Richner war ein Pionier mit Herzblut, ein Kämpfer mit Visionen, ein Macher, der sich auch von politischen Schwierigkeiten nicht aufhalten liess. Er hat sich stets für die Schwächsten dieser Welt eingesetzt. Als Kinderarzt, Cellist und Musikclown Beatocello hat er mit dem Aufbau der Kinderspitäler in Kambodscha ein einzigartiges Lebenswerk geschaffen.
Es ist zu hoffen, dass das Werk von Beat Richner die Meinung der Öffentlichkeit und vieler Fachleute über effiziente Hilfe in den Entwicklungsländern positiv beeinflusst. Die unsägliche Diskussion um die Nachhaltigkeit hat mit dem Lebenswerk von Beat Richner eine Antwort gefunden: Es ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte und schon jetzt nachhaltig. Denn was kann nachhaltiger sein, als Kinderleben zu retten und Kindern einen gesunden Start ins Leben und in die Zukunft zu ermöglichen?
Die Kantha-Bopha-Spitäler tragen entscheidend zur allgemeinen Verbesserung der Kindergesundheit in Kambodscha und zur nachhaltigen Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und pflegerischen Personals des gesamten Landes bei. Die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung durch die Kantha-Bopha-Spitäler führte zudem auch nachweislich zu einer Reduktion der Geburtenrate und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Problem der Überbevölkerung der Welt.
Beat Richner wollte noch ein Buch für den Praktiker, eine Art Anleitung schreiben. Mit seinem Lebenswerk und dem vorliegenden Buch weiss jeder, was es zu tun gibt. Möge Beat Richner möglichst viele Nachahmer finden.
Was geschieht, wenn Beat Richner einmal nicht mehr da ist? Diese Frage stellten skeptische Funktionäre in ihren klimatisierten Büros schon, als der Zürcher Kinderarzt Beat Richner 1991 seine Ärmel hochkrempelte und daranging, in Phnom Penh ein zerstörtes Kinderspital wiederaufzubauen. Heute haben wir die Antwort: Im März 2017 musste Dr. Richner krankheitsbedingt Kambodscha verlassen, und im September 2018 ist er leider verstorben. Seither arbeiten die Kantha

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