Lockdown, Liebe, Lagerkoller , livre ebook

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German, Middle High (ca.1050-1500)

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2023

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Lockdown mit dem Ex? Das hatte Juli sich aber anders vorgestellt ...

Hannes nervt Juli. Und Juli nervt Hannes. Von dem, was die beiden vor vier Jahren zusammen geführt hat, ist nicht mehr viel übrig. Nachdem sie sich nach einem Eklat in einer Bar trennen, wird plötzlich ein Lockdown verhängt. Eine Pandemie greift um sich und zwingt die Frischgetrennten auf engstem Raum miteinander auszukommen. Während in den Supermärkten Kämpfe um Klopapier und Desinfektionsmittel beginnen, sitzen die beiden fest und müssen sich zu ihrem Ärger wieder richtig mit dem anderen auseinandersetzen. In dieser Zeit erblüht völlig unerwartet eine prickelnde Leidenschaft zwischen ihnen, die sie zuvor noch nie erlebt haben. Juli ist völlig verwirrt und Hannes hütet ein Geheimnis, das ihre neu gewonnene Nähe mit einem Mal wieder zerstören könnte ...

Dieses Jahr ist voller Veränderungen. Doch vielleicht ermöglicht all das Chaos das Undenkbare – eine zweite Chance für Juli und Hannes.

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Publié par

Date de parution

18 avril 2023

Nombre de lectures

0

EAN13

9781801165754

Langue

German, Middle High (ca.1050-1500)

Poids de l'ouvrage

1 Mo

Table of Contents
Impressum
Titel
Newsletter
Triggerwarnung
Widmung
Prolog: Als die Welt noch in Ordnung war
1. Palettenweise Klopapier und eine Armee von Weinflaschen
2. Nachrichten im Videotext
3. Klatschen für die Pflegekräfte
4. The Masked Singer
5. Wash your hands
6. Wear a mask
7. Zucker und Streit
8. Bock auf Sex?
9. Nur ein schwacher Moment
10. Der Typ vom Hauptbahnhof
11. Der Typ auf dem Konzert
12. Was wir waren
13. Was wir sind
14. Jogginghosen als Fashionstatement
15. Rotwein und Eierlikör
16. Bock auf Sex!
17. Letzte Nacht
18. Stay at home
19. Die Alternative zu Pornos
20. Was man im Lockdown halt so macht
21. Mit einem Lächeln in den Augen
22. Ein total beschissenes Weihnachten
23. Der total beschissene Samstag
24. Ein Kater, kein Scheidungskind
25. Aufwachen neben dem Ex
26. Die tote Meise und der lebende Spatz
27. Wahrheit oder Pflicht
28. Ein Lächeln wie einst
29. Geld oder Liebe oder beides
30. Versöhnungssex ohne Streit
31. Frühling
32. Was man seinem Frisör lieber nicht erzählen sollte
33. Die Sache mit dem Vermissen
34. Juli
35. Zwischen Tür und Engel
36. Das Ende einer Lockdownromanze
Epilog: Kein Ende in Sicht
Danksagung
Über die Autorin
Triggerhinweis
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1. Auflage Oktober 2021
© Cherry Publishing
71-75 Shelton Street, Covent Garden, London, UK.
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 9781801161695
 
 
Lockdown,
Liebe,
Lagerkoller
 
 
 
Maya Skiba
 
 
 
Cherry Publishing
 
 
 
 
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Liebe Leser*innen,
 
dieses Buch enthält Thematiken, die auf einige Personen triggernd wirken könnten. Aus diesem Grund findet ihr am Ende des Buches eine Triggerwarnung, die Spoiler für das gesamte Buch enthält.
 
Wir wünschen allen ein angenehmes Leseerlebnis.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Für meinen Knuffelkontakt.
 
 
Prolog: Als die Welt noch in Ordnung war
 
22. Februar 2020
 
 
Angewidert starre ich auf das wuchtige, volle Bierglas, das vor mir auf dem Holztisch steht. Das Pils darin ist schal. Es war schon abgestanden, als es mir vor einer halben Stunde serviert wurde. Ich habe keine Ahnung, wieso die es in dieser Bar nicht hinkriegen, ein anständiges Bier aus dem Zapfhahn zu ziehen. Diese Plörre ist jedenfalls ungenießbar.
Seufzend lehne ich mich im Stuhl zurück und wende den Blick von der Runde ab. Eigentlich mag ich meine Freunde. Aber heute ertrage ich ihre unbeschwerte Stimmung nur mit einer gewaltigen Portion Selbstbeherrschung.
Die Bar ist proppenvoll. Unsere Vierergruppe kann sich glücklich schätzen, einen Tisch ergattert zu haben. Der Kellner hat alle Hände voll zu tun. Er wirbelt hektisch durch die Gänge, stolpert beinahe und fängt sich strauchelnd wieder. Seine Zungenspitze lugt zwischen seinen Lippen hervor, als er schwitzend ein Tablett mit Cocktails an uns vorbei balanciert.
Ich mustere seinen Hintern und denke: Wenigstens gibt’s hier was zu sehen. Der Typ hat einen echt süßen Arsch.
Kurzentschlossen ziehe ich Anja, die mir gegenüber sitzt, die Getränkekarte aus der Hand. »Ich will jetzt auch einen Cocktail.« Entschieden schlage ich die Karte auf. Sie ist laminiert und quietscht, als ich sie aufbiege.
»Oh … einen Cocktail?« Anja lacht verunsichert.
»Ja, ich dachte an so einen.« Mit dem Kopf deute ich zum Nebentisch, wo ein paar Halbstarke johlend bunt garnierte Gläser vom niedlichen Kellner annehmen.
Eine Hand legt sich auf meine. »Die sind hier recht teuer«, sagt die vertraute Stimme von Hannes neben mir. »Willst du nicht lieber beim Bier bleiben? Ich meine …«
Verärgert knalle ich die Karte auf den Tisch. Er weiß, dass ich heute total genervt von ihm bin und dennoch redet er mir bei meiner Getränkewahl rein. »Bier?«, rufe ich über den Lärm der lauten Musik hinweg. »Das Zeug hier enthält kaum Kohlensäure. Ich will einen Cocktail und darum bestelle ich mir jetzt einen Cocktail.«
»Ein Zehneurogetränk. Nur zu«, gibt Hannes verärgert zurück. Er wendet sich ab und pustet sich eine dunkelblonde Locke aus der Stirn.
»Was spricht dagegen?« Herausfordernd starre ich ihn an. 
»Naja, dagegen spricht zum Beispiel, dass ich sämtliche Wocheneinkäufe des Jahres bezahlen musste, weil du einfach immer pleite bist?«
Oha. Das war deutlich. Peinlich berührt schauen wir beide weg.
Anja und Robert starren uns aus runden Augen an. 
»Na und? Du verdienst viel mehr als ich«, gebe ich unter zusammengebissenen Zähnen zurück. Aber es stimmt. Im Grunde bin ich pleite. Würde Hannes nicht für mich einspringen, wüsste ich derzeit nicht, wie ich mir Essen leisten könnte. Eigentlich wollte ich mich dieses Jahr darauf konzentrieren, die Schulden vom Studium abzustottern. Von meinem mageren Halbtagsgehalt bleibt aber nach Abzug der Miete kaum etwas übrig.
Hannes sagt nichts mehr. Seine Hand hat er längst weggenommen. Seine Finger fahren über das Kondenswasser seines Bierglases. Er malt einen Smiley darauf. Das erkenne ich genau. Eigentlich finde ich es drollig, aber Hannes' verspielte Seite überzeugt mich heute so gar nicht. Schon länger nicht mehr, um ehrlich zu sein.
Eine peinliche Stille ist eingetreten. Robert kratzt sich an seinem buschigen Bart. Anja wirft sich ihre schwarzen Locken über die Schulter und fummelt dann wie wild an ihrer Handtasche herum. Beide haben sich den Abend wohl etwas anders vorgestellt. Grundsätzlich war der Plan, mal wieder wie in alten Zeiten einen draufzumachen.
Die Elektromucke aus den Lautsprechern an der Bar ist viel zu laut. Die Musik dröhnt in meinen Ohren. Der süße Kellner saust an uns vorbei und erzeugt damit einen Windzug, der meine erhitzte Haut kühlt.
Ich wäre jetzt lieber zuhause und würde mich mit dem Laptop im Bett verkriechen. Actiongeladene Romane schreibe ich. Die Protagonisten sind drauf und dran, sich auf eine gefährliche Mission zu begeben, um einen Drachen zu besiegen. Das mag sich nach einem Hobbit-Abklatsch anhören, aber es macht mir Spaß. Ich liebe, wie die Figuren über sich hinauswachsen, wenn sie kämpfen. Statt an der Tastatur sitze ich allerdings mit meinem nervigen Partner und unseren viel zu perfekten Freunden in einer lauten Bar in Berlin-Kreuzberg. Der einzige Lichtblick des Abends ist ein gestresster Kellner, der darüber hinaus immer wieder heftig hustet und in seiner Hektik den Anschein macht, als könne er jeden Moment kollabieren.
Robert verwickelt Hannes in ein Gespräch über Maschinenbau und Flugzeuge. Das ist so ziemlich das Langweiligste, das ich mir vorstellen kann.
Anja lächelt mir über den Tisch hinweg an. Noch könnte der Abend schön werden, denkt sie wohl. Aber ich meide ihren Blick und widme mich dem Kellner. »Hey, bringst du mir einen Mojito?«
Er nickt und fährt sich gestresst mit der Hand über die verschwitzte Stirn. Der Arme. Ich wäre auch angepisst, wenn ich an einem Samstagabend erkältet durch eine Bar wetzen müsste. 
»Also doch, ja?«, brummt Hannes. »Ein Cocktail für zehn Euro. Na wunderbar. Du hast dein anderes Getränk ja nicht mal angerührt.«
»Du hattest dafür drei Biere für je 3,50 Euro. Du kommst also ebenso auf einen Zehner«, erwidere ich erhaben.
Mürrisch hebt er den Blick. Seine Augen verengen sich zu Schlitzen. »Ja, und ich gehe auch arbeiten für das Geld.«
»Willst du jetzt wirklich eine Diskussion vom Zaun brechen, weil du die letzten paar Tiefkühlpizzen bezahlt hast? Vielen Dank, dass du mich nicht hast verhungern lassen, St. Martin!« Ich nehme das Glas mit dem schalen Bier und trinke mit einem Zug die Hälfte aus. »So, bitte. Ich trink das olle Zeug. Zufrieden?«
Robert und Anja sehen immer verstörter aus. Sie fragen sich wohl, worauf sie sich da eingelassen haben, als sie sich mit Hannes und mir verabredeten.
»Das geht zuhause auch dauernd so«, informiert Hannes Robert über meinen Kopf hinweg. »Die macht mich da dauernd so rund. Ich kann mir selbst nicht erklären, warum ich überhaupt noch mit ihr zusammen bin.«
Fassungslos trinke ich das Bier leer. »Ach ja? Dann trenn dich doch.«
Hannes brummt etwas.
Robert und Anja sehen zunehmend verzweifelt aus. 
Ich bekomme Kopfschmerzen. Wann kommt endlich dieser Cocktail?
Der schnuckelige Kellner eilt zu unserem Tisch zurück, um den Mojito vor mir abzustellen. Er lächelt und haut dann hustend ab.
Unter dem peinlichen Schweigen aller am Tisch Sitzenden ziehe ich das liebevoll dekorierte Getränk mit dem rosaroten Dekoschirm an mich. Wütend nuckele ich am Strohhalm.
Alle warten ab. Dann fragt Anja gequält freundlich: »Und, Juli? Lohnen sich die zehn Euro?«
»Ja.« Um ehrlich zu sein, schmeckt der Drink nicht annähernd so lecker, wie ich es mir erhofft hatte. Aber das werde ich vor Hannes garantiert nicht zugeben. Zumindest haben sie beim Rum nicht gespart. 
»Na, wenigstens das«, ächzt Hannes. Er vergräbt die Hände in den Taschen seiner Reißverschlussjacke und sieht durch die weite Fensterfront hinaus in die Dunkelheit.
Viele Menschen tummeln sich auf den Straßen Berlins und genießen die Freiheiten der Hauptstadt. Sie sind jung, alt, in Grüppchen oder alleine unterwegs und werden von dem Wunsch vereint, heute Nacht richtig was zu erleben.
Das Licht der Straßenlaternen spiegelt sich in Hannes’ Augen, die hinter dicken Brillengläsern nach draußen starren. Sein Bart, der sich von seinen Schläfen bis zum Kinn hinunterzieht, verliert sich unterhalb der kleinen Leberflecke auf seinem Hals, die zu einem Dreieck angeordnet sin

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